Die Auchentaller Auswahl
Plakate, Entwürfe, Zeichnungen

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Um 1900 trat J.M. Auchentaller in das Radektionskommitee des «Ver Sacrum» ein. Dort nahm er die Position des nach Deustchland übersiedelten Architekten Josef Maria Olbrich ein.

Für die Ausgabe im April 1900 schuf er dieses Kalenderblatt für den Februar.
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Um die Jahrhundertwende schuf Auchentaller eine Anzahl von hervorragenden Werbeplakate für bekannte Produkte der damaligen Zeit.
Viele der Originalplakate sind heute im MAK erhalten und werden immer wider ausgestellt.

Auchentaller zeichnete sich durch seine Entwürfe als einer der frühen Werbegrafiker aus, für einen Jugendstilmaler vielleicht nicht die beste Berufsbezeichnung, aber im Sinne des Gesamtkunstwerkes nicht unbedingt ein Nachteil.
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Portait eines Mannes
Zeichnung
Signiert: Auchentaller, 15. X.1886
wahrscheinlich eine Person aus der Umgebung des Auchentaller Hauses in Grundlsee, Salzkammergut
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Für die erfolgreiche Affinerie (Scheideanstalt) seines Schwiegervaters Georg Adam Scheid schuf Auchentaller dieses Plakat um 1903. Als Vorbild diente ein Arbeiter der direkt aus der Fabrik zu ihm ins Atelier kam (Foto oben).

Mit auf dem Foto ist im Hintergrund an der Wand ein Ölbild einer jungen Bäuerin, welches heute in der Galerie punkt12 in Wien ausgestellt ist (siehe Bild unten).
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1904 verließ Auchentaller die Kunstszene in Wien Richtung Grado und folgte seiner Frau ins k.u.k. Küstenland. Emma Auchentaller hatte ihren Plan, eine "Pension Fortino" in bester Lage zu errichten, durchgezogen.

Ein paar Jahre später schuf Auchentaller für den Touristenverband des Ortes dieses Plakat, eines seiner besten und berühmtesten.

Darauf abgebildet sind - wie meistens bei Auchentaller - die eigene Familie: links seine Frau Emma, daneben ihre jüngere Schwester Martha Thonet (mit hellen Haaren).
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Die Plakate «Seebad Grado» und «Aureol»: Wien Museum, Plakat «G.A. Scheid»: MAK, Wien

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Die Auswahl (oben) von Bildern, Plakaten und Zeichnungen des Künstlers ist rein zufällig und folgt keiner kunsthistorischen Betrachtung. Alle Bilder wurden im Leopold Museum im Sommer 2009 ausgestellt und sind im Katalog ausführlich dokumentiert.

Auchentaller war Jugendstilmaler in Reinkultur, mit einer Vorliebe für große Porträts und Charakterdarstellungen. Er war mit der Idee des Gasamtkunstwerkes engstens verbunden und einer der Ersten in der Umsetzung von Musik in Malerei (Musikzimmer Scheid).

Die so oft geforderte und gesuchte Anbindung an die «Moderne» lässt sich im Bildschaffen des Künstlers nur teilweise nachvollziehen. Ganz im Gegensatz dazu stehen seine Schmuckentwürfe für die Firma Scheid und auch die vielzähligen Werbeplakate: hier wird er Wegbereiter und setzt einen neuen Standard.

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Die Auchentaller Auswahl
Ölbilder

Diana, Göttin der Jagd, 1910
J.M. Auchentaller
«Diana», Göttin der Jagd
Öl auf Leinwand
178x161

Das Bild wurde für die Jagdausstellung 1910 in der Rotunde im Prater geschaffen und hing dann später bis in den Zweiten Weltkrieg hinein bei der Familie Hörde in der Praterstraße. (Bild unten)
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J.M. Auchentaller
«Elfenreigen»
Teil von 6 Bildern für das Musikzimmer in der Villa Scheid
Öl auf Leinwand
1889-99
229 x 185

Das «Musikzimmer» in der Villa Scheid gestaltete Auchentaller nach Beethovens 6. Symphonie der «Pastorale». Die sechs Sätze stellen jeweils ein Bild dar und wurden in einer Vertäfelung montiert. Wiederum sind nur zwei Fotografien des Zimmers erhalten, beide aus dem «Ver Sacrum», der Zeitschrift der Secession. (Bild unten)
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J.M Auchentaller
«Martha Thonet»
Öl auf Leinwand
1912
127 x 108

Martha Thonet war Auchentallers Schwägerin, eine der jüngeren Schwestern seiner Frau. Er malte Martha in Garten der Thonet Villa in Bystritz, Mähren. Die beiden Familien waren sehr gut befreundet und die Thonets sollten später viele Werke Auchentallers in ihre Sammlung aufnehmen.
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J.M. Auchentaller
«Elfe am Bach»
Teil von 6. Bildern für das Musikzimmer in der Villa Scheid
1898-99
Öl auf Leinwand
175 x 73

Die Elfe hängt heute als Beispiel der großen Jugendstilkunst Auchentallers als Leihgabe im Leopold Museum.
Wiederum sind nur Fotos aus dem «Ver Sacrum», der Zeitschrift der Secession, erhalten.
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J.M. Auchentaller
«Emma»
Öl auf Leinwand
1901
199x98

Das Porträt seiner Frau Emma hing 1901 in der Secessionsausstellung gleich neben Klimts «Serena Lederer». (Bild unten)
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Eines der seltenen Aufnahmen Auchentallers «Drei Grazien». Das Bild hing bis in die Zwanzigerjahre in der Villa Ast auf der Hohen Warte in Wien. (Bild unten)

Kurz vor dem Verkauf der Villa an Alma Maler-Werfel wurde das Bild in das Dorotheum zur Versteigerung eingebracht, dann verlieren sich die Spuren.

Eduard Ast war der wichtigste Bauunternehmer der Monarchie und seit seiner Jugend mit Auchentaller und den Scheid Mädchen sehr gut bekannt. Fast hätte er Ida Scheid geheiratet.

Weiters hing in der Villa Ast im Arbeitszimmer des Hausherrn ein weiterer Auchentaller und im Nebenzimmer ein Klimt. Ast legte Wert auf gute Gesellschaft.
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Die Auchentaller Bilder-Auswahl
Aquarelle, Rötelstift

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Ein vergessener, ein verlorener Sohn der Wiener Kunstszene um 1900.
Auchentaller malte Jugendstil, Jugendstil pur! - und ging 1903 nach Grado.
Aber hinter seinen Bildern steckt - wie immer - eine faszinierende Lebensgeschichte, voll von Überraschungen und Erstaunlichem.

Während Gustav Klimt reiche Förderer hatte, waren es bei Auchentaller manchmal reiche Verwandte, die seiner Kunst wohl verwandtschaftlich, aber ohne besonderes Kunstempfinden gegenüber standen. Seine Bilder hingen auch in der Villa Ast (auf der Hohen Warte in Wien) in bester Gesellschaft: im Herrenzimmer ein Auchentaller, im Damenzimmer ein Klimt und im Speisezimmer Auchentallers «Drei Grazien», gegenüber Berthold Löfflers «Flötenspielender Pan». Auch die Familie Viktor Thonet besaß eine stattliche Sammlung von Auchentaller Bildern, die noch heute erhalten sind. Seine Schmuckentwürfe und kommerziellen Plakate gelten als meisterhaft und bestätigen seine wichtige Stellung innerhalb der Secession um die Jahrhundertwende.

Auchentaller war ein Jugendstilkünstler der ersten Stunde, der allerdings seine Karriere dem Unternehmen seiner Frau opferte. Als Künstler der Wiener Secession hinterließ er nicht nur ein umfangreiches Werk in Österreich, sondern auch einen reichhaltigen Lebensabschnitt im italienischen Grado.
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J.M. Auchentallers Bild seiner Frau Emma ist im Besitz der Famile Auchentaller