

Josef Maria Auchentaller
DAS HAUPTWERK
Auchentallers wichtigste Schaffensperiode bewegte sich um die Jahrhundertwende 1900, also von seinem München Aufenthalt 1893 bis 1915, das sind gleichzeitig die wichtigsten Jahre des Wiener Jugendstils. Durch seinen Abgang von Wien 1904, mit jährlicher Rückkehr in den Wintern bis 1913, verlor er jedoch den direkten Zugang zum Kunstleben der Metropole an der Donau. In diesen knappen zehn Jahren konnte er mit seinen Kollegen nicht mehr wirklich mithalten, außerdem wurde er als «Abwesender» ausgebootet und nicht mehr so beachtet wie ein paar Jahre vorher, wo es keinen Weg an ihm vorbei gab. Noch 1902 arbeitete er bei der großen Beethoven Ausstellung in der Secession im rechten Seitenflügel an seinem eigenen 14 m langen Fries. Klimt schuf gegenüber, im linken Seitenflügel, das heute noch berühmte Fries.
Aber bereits ein paar Jahre später wurde er von der Lister der Teilnehmer an einer wichtigen Secessionsausstellung gestrichen. Die Nachricht wurde ihm in Grado von Otto Wagner überbracht, mit dem er freundschaftlich verbunden war.
Bei der Ersten Kunstschau 1908 war er nicht vertreten, dafür Kokoschka und Schiele.
Erst bei der Zweiten Kunstschau, ein Jahr später, stellte er das «Porträt Peter» aus, also seinen eigenen Sohn im Matrosenanzug und ein «bragazzo» genanntes , für Grado typisches, Segelboot im Hintergrund.
Bis 1913 wird Auchentaller allerdings noch einige seiner besten Porträts malen.
In der Sammlung von Victor & Martha Thonet befindet sich eines der Besten: Martha Thonet auf einer Bank im Garten von Bystritz, dem Sitz einer der wichtigen Thonet Fabriken, datiert 1912. Und auch das wunderbare Porträt «Bunte Bänder» seiner Tochter Maria Josefa ist mit 1912 datiert (heute im Besitz der Nachkommen des Malers).
Ebenfalls in diese Periode fallen viele der wichtigsten Werke, die am Anfang der 20er Jahre verloren gehen. Darunter auch die beiden in der Villa von Eduard Ast, des größten Bauunternehmers der Monarchie, hängenden Bilder. Beide, eine Porträt von Maria Ast, seiner Frau und die im Speisezimmer der Villa hängenden «Drei Grazien» sind in der 20er Jahren, nachdem die Villa an Alma Mahler-Werfel verkauft wurde, verschwunden.
Dazu kamen noch die rund 20 Gemälde, die zur selben Zeit nach Argentinien gelangten, um dort verkauft zu werden. Sie kamen niemals mehr zurück und gelten als verschollen. Sicherlich ein Todesstoß für das Selbstverständnis des Künstlers, der gerade knapp über fünfzig Jahre alt, mit dem Ende des Ersten Weltkrieges auch seinen Jugendstil zu Ende gehen sah.
Ganz anders noch der Auchentaller vor der Jahrhundertwende 1900. Mit Franz Stuck in München befreundet, gelingt es ihm das gerade in Wien errichtete Raimundtheater mit Wandmalereien auszustatten. Für seinen Schwiegervater Georg Adam Scheid in Wien beginnt er wunderbaren Schmuck und edle Gebrauchsgegenstände zu entwerfen. Zurück in Wien tritt er 1898 der Secession bei, in der Folge entsteht das Musikzimmer für die Villa Scheid und sein berühmtes Porträt seiner Frau Emma ganz in Weiß. Dieses hängt 1901 in der Secession neben der ebenfalls ganz in Weiß gekleideten Serena Lederer von Klimt. Dann, 1902 das große Fries neben Klimt in der Beethovenausstellung. Wäre Auchentaller nicht 1904 aus Geldmangel seiner Frau nach Grado gefolgt, hätte er ohne Zweifel eine führende Rolle in der Wiener Kunstszene gespielt und wir würden ihn heute nicht neu entdecken müssen.
Aber bereits ein paar Jahre später wurde er von der Lister der Teilnehmer an einer wichtigen Secessionsausstellung gestrichen. Die Nachricht wurde ihm in Grado von Otto Wagner überbracht, mit dem er freundschaftlich verbunden war.
Bei der Ersten Kunstschau 1908 war er nicht vertreten, dafür Kokoschka und Schiele.
Erst bei der Zweiten Kunstschau, ein Jahr später, stellte er das «Porträt Peter» aus, also seinen eigenen Sohn im Matrosenanzug und ein «bragazzo» genanntes , für Grado typisches, Segelboot im Hintergrund.
Bis 1913 wird Auchentaller allerdings noch einige seiner besten Porträts malen.
In der Sammlung von Victor & Martha Thonet befindet sich eines der Besten: Martha Thonet auf einer Bank im Garten von Bystritz, dem Sitz einer der wichtigen Thonet Fabriken, datiert 1912. Und auch das wunderbare Porträt «Bunte Bänder» seiner Tochter Maria Josefa ist mit 1912 datiert (heute im Besitz der Nachkommen des Malers).
Ebenfalls in diese Periode fallen viele der wichtigsten Werke, die am Anfang der 20er Jahre verloren gehen. Darunter auch die beiden in der Villa von Eduard Ast, des größten Bauunternehmers der Monarchie, hängenden Bilder. Beide, eine Porträt von Maria Ast, seiner Frau und die im Speisezimmer der Villa hängenden «Drei Grazien» sind in der 20er Jahren, nachdem die Villa an Alma Mahler-Werfel verkauft wurde, verschwunden.
Dazu kamen noch die rund 20 Gemälde, die zur selben Zeit nach Argentinien gelangten, um dort verkauft zu werden. Sie kamen niemals mehr zurück und gelten als verschollen. Sicherlich ein Todesstoß für das Selbstverständnis des Künstlers, der gerade knapp über fünfzig Jahre alt, mit dem Ende des Ersten Weltkrieges auch seinen Jugendstil zu Ende gehen sah.
Ganz anders noch der Auchentaller vor der Jahrhundertwende 1900. Mit Franz Stuck in München befreundet, gelingt es ihm das gerade in Wien errichtete Raimundtheater mit Wandmalereien auszustatten. Für seinen Schwiegervater Georg Adam Scheid in Wien beginnt er wunderbaren Schmuck und edle Gebrauchsgegenstände zu entwerfen. Zurück in Wien tritt er 1898 der Secession bei, in der Folge entsteht das Musikzimmer für die Villa Scheid und sein berühmtes Porträt seiner Frau Emma ganz in Weiß. Dieses hängt 1901 in der Secession neben der ebenfalls ganz in Weiß gekleideten Serena Lederer von Klimt. Dann, 1902 das große Fries neben Klimt in der Beethovenausstellung. Wäre Auchentaller nicht 1904 aus Geldmangel seiner Frau nach Grado gefolgt, hätte er ohne Zweifel eine führende Rolle in der Wiener Kunstszene gespielt und wir würden ihn heute nicht neu entdecken müssen.


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EINE AUSWAHL
Die beiden J.M. Auchentaller Bilder «Porträt Emma» und «Porträt Peter» (mit Boot) stehen im Besitz der Familie Auchentaller