Musikzimmer 1899
und mögliche Kolorierung
Galerie punk12
Die Auchentaller Galerie
Kontakt: galerie(at)punkt12.at
Eingang zur Beethoven-Auchentaller Musikzimmer Ausstellung im Leopold Museum 2021
Foto: amp/Bernhard
INSPIRATION BEETHOVEN
und das
Auchentaller Musikzimmer
im Leopold Museum
Im Originalmaß nach den ursprünglichen Plänen von
Architekt Josef Hackhofer aus 1898
Auchentallers Werk für die Villa Scheid
als Sinfonie in Bildern aus Wien um 1900
Nachbau von Auchentallers Musikzimmer im Leopold Museum 2021
Das Beethoven-Musikzimmer
J.M.Auchentallers Meisterwerk für die Villa Scheid in Wien wird im Leopold Museum originaltreu zur Gänze gezeigt. Es stellt Auchentallers Umsetzung der VI. Sinfonie Beethovens, der “Pastorale” in fünf großen Paneelen dar, den fünf Sätzen des Musikstückes entsprechend.
Gerade rechtzeitig ist eine Zusammenfassung über J.M. Auchentaller und das Musikzimmer in der Villa Scheid von 1898/99 erschienen (in Deutsch und Englisch).
Weiters haben Andreas Maleta und die Kunsthistorikerin Prof. Ilona Sarmany-Parsons in einer umfassenden Dokumentation die Entstehungsgeschichte und Bedeutung dieses Musikzimmers zum ersten Mal in Buchform veröffentlicht.
Beide Bücher sind bei uns hier und im Museum Shop erhältlich. (Siehe weiter unten).
Fotomontage: amp-Andreas Maleta/Ver Sacrum 1901 und Musikzimmer-Nachbau im Leopold Museum 2020
Durch das Ableben meiner Mutter hatte alles begonnen.Damals wußte ich noch nicht, dass es in Wien um 1900 nichts wirklich Neues mehr zu entdecken gab, alles war erforscht, alles durchforstet – nur Josef Maria Auchentaller, der große Unbekannte – eben nicht!
Das war meine Chance!
Als ich damals alte Fotoschachteln öffnete, fielen mir Briefe, Fotos, Alben und auch alte Glasdias entgegen, die ich zu erst nicht einordnen konnte. Der Umgang mit Digitalisierung, mit Film und Bildern, Einscannen und Recherchieren waren für mich hingegen Alltagsbeschäftigungen.
Unter all diesen Dokumenten waren die alten 9x12 cm großen Glasdias besonders interessant: sie zeigten immer wieder ein altes, alleinstehende Haus, eine Villa vermutete ich.
Aus der Doktorarbeit von Frau Vera Vogelsberger von 1986 wußte ich, dass es eine „Villa Scheid“ gegeben hatte un d in dieser Villa war das Musikzimmer von Josef Maria Auchentaller gewesen.
Durch Vergrößerung am Computer konnte ich die Hausnummer erkennen: Hochschulstraße 9. Diese war einmal im Wiener Cottage gelegen und nach 1900 in Feistmantelstraße umbenannt worden.
Ich fuhr zur Hochschule für Bodenkultur im heutigen 18. Bezirk, weil es dort eine solche Straße gab, die lief aber an einer Seite der Universität entlang, zwischen Gebäude und Türkenschanzpark. Da konnte niemals eine Villa gestanden haben.
Kurzzeitig glaubte ich, die Villa Scheid gab es nicht mehr. Dann erfuhr ich durch Zufall, dass ein Teil der alten Hochschulstraße in den 1930er Jahren in Gregor-Medel-Straße umbenannt worden war und das gab neue Hoffnung.
Auf einem der alten Glasdias war im Hintergrund, rechts neben der Villa, eine Kuppel zu erkennen. Das konnte nur die in der Nähe liegende Sternwarte sein. Mit Hilfe von Google Earth konnte ich jetzt genau bestimmen, von welchem Punkt der Gregor-Mendel-Straße die Kuppel und ein dort stehendes Haus gleichzeitig in diesem Winkel zu sehen sein würden. Ich fuhr hin!
Jeder kann sich meine Aufregung und meine Freude vorstellen, als ich plötzlich genau vor jenem Haus stand, dass ich so genau von den alten Dias kannte: es hatte sich kaum verändert, war eine wunderschöne Jugendstilvilla und zur Botschaft von der Republik Südkorea geworden. Ich hatte also die alte Villa Scheid gefunden.
Jetzt kam Josef Maria Auchentaller zum Zug. Sein Hauptwerk, die Ausgestaltung des Musikzimmers in der Villa Scheid mit fünf großen Bildern, den fünf Sätzen Beethovens VI. Sinfonie, der Pastorale, entsprechend, war hier 1898 verwirklich worden. Aber, wie sehen die Räume heute aus, wird man noch etwas von früher erkennen können? Eine Botschaft kann man nicht so einfach betreten.
Erst als 2016/17 in der Budapester Mücsarnok/Kunsthalle das gesamte Musikzimmer Auchentallers ausgestellt wurde konnte auch zum erste Mal der Bezug zur Villa Scheid dokumentiert werden. Diesen Impulsen folgend gelang es mir aus den originalen Bauplänen der Villa das Musikzimmer und seine Ausmaße genau bestimmen zu können.
Gar nicht so erstaunlich, passten sogar alle Auchentaller Bilder genau an die vorhandenen Wände.
Durch den geplanten Nachbau des Musikzimmers im Leopold Museum für das Beethoven-Jahr 2020 wurde auch ein Besuch der Südkoreanischen Botschaft möglich. Natürlich hatten sich die Räume verändert. Das Musikzimmer war ein Büroraum geworden.
Ende November 2020 wurde dann endlich, mit einer der üblichen Corona-bedingten Verzögerungen, das Auchentaller Musikzimmer aus der Villa Scheid zum ersten Mal im Leopold Museum in Wien originalgetreu ausgestellt, wobei die Vertäfelung durch eine Tromp-l’oeil-Malerei (Illusionsmalerei) Ausdruck fand.
Unsere Bücher zum Musikzimmer & Co
erhältlich in Museen und hier (siehe unten)
€ 35,00
€ 18,00
In Österreich und Deutschland ist der Versand im Preis inbegriffen.
EU und weiteres Ausland bitte auf Anfrage.
Oder schicken Sie eine einfache Email
Andreas Maleta im Auchentaller-Musikzimmer
Leopold Museum 2020
In Andenken an Prof. Rudolf Leopold, der vor mehr als 10 Jahren die große Auchentaller-Ausstellung im Leopold Museum mit diesen Worten eröffnete und damit die Wiederentdeckung von Josef Maria Auchentaller einleitete.
On the discovery of the Villa Scheid and the Music Room here
Auchentaller Trailer in English here
More Links in English
http://www.theviennasecession.com/auchentaller-josef-maria/
Article in the New York Times 2007
Galerie punkt12
Die Josef Maria Auchentaller Forschung